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29.12.2023

Mehr Menschen suchen Zuflucht in Trier

(bau) Kriege und Krisen in der Welt veranlassen zurzeit wieder viele Menschen zu Flucht und Migration. Auch in Trier suchen Menschen aus Krisenregionen vermehrt Zuflucht. Die Stadt hilft ihnen mit verschiedenen Maßnahmen.

Viele Menschen erinnern sich noch lebhaft an die Fluchtbewegungen in den Jahren 2015 und 2016. Zwischenzeitlich war die Zahl der Asylbegehrenden erheblich gesunken. Doch seit diesem Jahr steigt sie wieder. Flucht und Asyl waren deshalb in den vergangenen Wochen Thema in verschiedenen städtischen Gremien.

Das Land Rheinland-Pfalz hat der Stadt Trier mit Stichtag 19. Dezember für das Jahr 2023 insgesamt 330 Asylbewerberinnen und Asylbewerber zugewiesen. Die meisten von ihnen stammen aus Syrien (114), der Türkei (47), dem Iran (44) und Afghanistan (43). Zum Vergleich: Im Jahr 2022 waren es nur 64 Personen, 2015 und 2016 hingegen insgesamt 1398 Personen.

Diese Flüchtlinge muss die Stadt unterbringen und versorgen. Dabei verfolgt sie weiterhin den Ansatz, so vielen Menschen wie möglich Wohnungen anzubieten, vor allem Familien. In Trier-West und Ehrang gibt es aber auch zwei Gemeinschaftsunterkünfte, die die Caritas gemeinschaftlich mit dem Bürgerservice betreibt. Hier wohnen derzeit über 200 Menschen, vor allem allein reisende Männer. Ihr großer Vorteil ist die soziale Betreuung, die die Caritas direkt vor Ort leistet. Die Räumlichkeiten werden mit steigenden Belegungszahlen jedoch zunehmend beengter. Die Stadt sucht daher nach weiteren Unterbringungsmöglichkeiten. Menschen, die dezentral in eigenen Wohnungen untergebracht sind, können sich mit ihren Fragen an die Diakonie wenden.

Die Angebote der Migrationsfachdienste bei Caritas und Diakonie waren – wie auch andere Integrationsprojekte – noch bis vor kurzem von massiven Kürzungen durch den Bund existenziell bedroht. Nach lautstarken Protesten ist der Bund etwas zurückgerudert. Trotzdem werden die Mittel gekürzt – bei steigender Nachfrage.

Zusätzlich zu den Asylbegehrenden ist eine weitere große Gruppe an Zuwanderern gekommen: Aus der Ukraine sind derzeit in Trier 1780 Personen gemeldet, die seit Kriegsbeginn gekommen sind, darunter 894 Frauen über 18 Jahre und 515 Minderjährige. Sie müssen kein Asyl beantragen und können sich überall niederlassen, wo sie eigenständig eine Unterkunft finden. Dies ist in Trier vielen gelungen.

Der Stadtrat hat aufgrund der derzeitigen Herausforderungen im Dezember auch die Weiterführung des Projekts „Ehrenamtliche Flüchtlingsbegleitung“ für 2024 beschlossen. Menschen, die Zugewanderte unterstützen möchten, erhalten hier das Rüstzeug dazu und werden mit Hilfesuchenden zusammengebracht. Inzwischen engagieren sich in dem Netzwerk auch viele Menschen, die erst 2015 und 2016 eingewandert sind. Projektpartner sind Diakonie, Ehrenamtsagentur und die städtische Integrationsbeauftragte. Die Zusammenarbeit zwischen den Projektpartnern und den Ehrenamtlichen ist so beispielgebend, dass das Integrationsministerium in Mainz wieder den Großteil der Kosten übernimmt.

Weitere Informationen: Angebote für Zugewanderte finden Sie auf der Webseite der städtischen Integrationsbeauftragten www.integration–trier.de.

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